Ärztemangel - auch in der Notarztversorgung

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  • Letzter Beitrag 20 November 2016
drfrohr schrieb 07 November 2016

So wie ja bekannt, gibt es auf dem Lande überall zunehmend weniger Allgemeinärzte.

Parallel dazu nimmt aber auch kontinuierlich die Zahl der Notärzte bundesweit ab. Wieso ? Nun - einerseits werden immer höhere Ausbildungsanforderungen von uns selbst (Ärztekammer) vorgeschrieben - andererseits sind besonders die kleinen KRankenhäuser jetzt schon bundesweit nicht mehr in der Lage, einen 24-Std.Notarztdienst zu gewährleisten.

 

Konsequenz für uns ?

Zum Einen Änderung der Weiterbildungsordnung, mehr Geld in die Notarztausbildung und -versorgung

Zum Anderen: So wie vor 30 Jahren wird jeder Allgemeinarzt auf dem Land wieder als primärer Notarzt fungieren müssen - daher Notarztausbildung für alle Niedergelassenen, speziell auf dem Land.

Es dauert sicher nicht mehr lang, dann wir die Leitstelle regelmässig in der Praxis anrufen, um einen Notfall auf der Strasse zu versorgen.

Wollen wir wetten ?

dr.f.rohr

 

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Dr. Günter Gerhardt schrieb 20 November 2016

Wichtig in diesem Zusammenhang aber auch die eindeutige Verneinung der Frage "Handelt es sich bei der Beschäftigung von Rettungs-Notärzten auf Honorarbasis um eine Scheinselbstständigkeit?" 

Number2 schrieb 20 November 2016

Da legen Sie vollkommen zu Recht den Finger in mehrere Wunden!

Diese Fragen müssen wir uns alle stellen lassen und selber stellen:

Warum kommt es denn zum anhaltenden Ärzteschwund auf dem Land? Warum gehen Notarztzahlen zurück?

Gründe sind doch die Unzufriedenheit an Ort und stelle, Bezahlung, Anspruch, Work-Life-Balance, etc.. Unsere Gesellschaft hat doch in den vergangenen Jahrzehnten Veränderungen durchgemacht, die gerade wir Ärzte in unserem Selbstverständis total verschlafen haben. Der Generationenkonflikt kommt doch hier total zum Tragen und das vielleicht doch auch zurecht! Warum sollen sich die jungen Kollegen einen 24h-Job auf dem Lande geben, wenn sie doch in der Stadt nach verlassen der Praxis oder des KH im Privatleben verschwinden. Jeder andere Berufsstand würde das eben genau so tun.

Wie sollen wir dem begegnen? Und wie können wir den Trend zunächst aufhalten und denn wieder umkehren?

Da stellt sich natürlich wie immer gleich die Frage nach dem Geld! Sicherlich sind finanzielle Vorteile immer ein großer Anreiz, aber ich denke nicht dass die junge Generation daran alleine ihre Gedanken verschwendet. Nein, sie fordert auch Lebensqualität und diesen Aspekt darf man nicht aus den Augen verlieren. Ebenso glaube ich nicht dass man eine WB-Ordnung zu weniger Anspruch reduzieren sollte, denn die jungen Kollegen sind genau wie wir es waren wissbegierig und wollen Wissen sammeln.

Wir müssen weg von dem Denken, dass alle Ärzte gierig nach Geld und Selbstwertgefühl, welches sie ausschliesslich durch ihren Job bekommen, sind. Es werden immer mehr junge Ärzte nachrücken, die neben ihrem Beruf Familie und Hobby erleben wollen. Wo die Work-Life-Balance eine ganz andere Rolle spielt. Hier also auch die Augen auf!

Trotzdem bleibt natürlich die Frage wie man Anreize richtig setzt und das geht eben bekannlich über mehr Geld am Ort. Wir müssen die ausgebluteten stallen selbstverständlich mit Anreizen füllen.

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