Sie lesen richtig liebe Kolleginnen und Kollegen Die GroKo plant ein neues Gesetz: Blankoverordnungen für Heilmittel und damit mehr Freiheit für die Heilmittelerbringer. Ein Risiko für uns? Die KBV hat die Intention des Gesetzgebers begrüßt, dies könne zu einer sinnvollen Entlastung der Vertragsärzte beitragen. Notwendig seien aber Nachbesserungen:

  • Ärzte müssten kontraindizierte Heilmittel ausschließen können,
  • eine Therapiekontrolle durchführen können,
  • eine Heilmitteltherapie auch beenden können und
  • eine Haftung der Vertragsärzte für Therapiekosten müsse ausgeschlossen sein.
  • d.h.Therapiekosten müssten um das nicht von Vertrgsärzten veranlasste Volumen bereinigt werden.

Na, das ist doch wohl selbstverständlich!  Wenn die KBV schon dieses geplante Gesetz umsetzen muss, dann könnten wir uns doch auch ganz verabschieden von  der Heilmittelverordnung. Eine Bereinigung bedeutet Verwaltungsarbeit, kostet unser Geld und bringt doch nur Ärger. Was sagen Sie dazu liebe Kolleginnen und Kollegen?

Und jetzt am 17.11.2016 ist keine Fraktion im Bundestag mit diesem Regierungsentwurf für das Heil- und Hilfsmittelgesetz zufrieden.

330 000 Heilmittelerbringer stünden unter "starkem finanziellen Druck" meint Roy Kühne (Physiotherapeut) von der CDU. Das ist doch mal ein starkes Argument, nur zu blöd, dass wir Ärzte den Regress bekommen und bezahlen müssen.

Martina Stamm-Fibich von der SPD vermisst eine Regelung, die den Status externer Hilfsmittelberater der Kassen definiert. Sie dürften nur im Sinne der Qualitätssicherung beraten aber nicht dazu eingesetzt werden, auf Kosten der Versicherten zu sparen.

Birgit Wöllert von den LINKEN  vermisst im Gesetzentwurf eine substanzielle Stärkung der Kompetenzen von Heilberufen.

Elisabeth Scharfenberg von den Grünen monierte, dass Therapeuten erst nach der ärztlichen Diagnose über die geeignete Behandlungsmethode entscheiden (na, wie denn sonst? Sollen zukünftig Patienten zuerst zum Physiotherapeuten und dann für die Verordnung zum Arzt)

Am 30.11.2016 und im Februar 2017 geht es weiter.

Anfang der 70.iger stand im stern unter der Überschrift "Die Beutelschneider" : "Sie sind es die die Diagnose stellen, die die weitere Behandlung verordnen..." Als Student dachte ich schon damals "Ja wer denn sonst?"