Jeder zweite Arzt im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) geht im kommenden Jahrzehnt in Rente. Gleichzeitig bleibt der Nachwuchs aus - aufgrund geringer Verdienste.

Die Ärzte im ÖGD werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt., ihre Kollegen in kommunalen Kliniken nach dem Tarifvertrag, den der MB mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände ausgehandelt hat. Die ÖGD Ärzte erhalten allein beim Grundgehalt im Schnitt 1000 € weniger im Monat.

Die kommunalen Arbeitgeber verweigern also seit Langem die finanzielle Gleichstellung der ÖGD-Ärzte mit den Klinikärzten. Die Kolumnistin der ÄZ Ilse Schlingensiepen meint dazu, dies sei nicht nur ein verheerendes Signal an die betroffenen Mediziner. Es ist auch eine zweifelhafte Botschaft an die Gesellschaft und die vielen Menschen, die die Leistngen der Gesundheitsämter in Anspruch nehmen: Mehr ist uns dieser Bereich des Gesundheitswesens einfach nicht wert.

Was ist der Politik überhaupt das Gesundheitswesen wert? Die medizinische Versorgung der Flüchtlinge tangiert uns ALLE, auch und v.a. die Gesundheitsämter, doch die Politik schweigt dazu, streiten sich lieber über Obergrenzen.
Gerade jetzt im August 2017 müsste dieser Missstand 6 Wochen vor der Bundestagswahl von uns ALLEN aufgegriffen werden.

Der Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte sieht die angespannte Personallage im ÖGD mit Sorge und fordert die Politik zum Gegensteuern auf.