Twankenhaus: Next generation thinktank

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  • Letzter Beitrag 20 Januar 2020
Dr. Günter Gerhardt schrieb 20 Januar 2020

Alle Player im Gesundheitswesen machen sich Gedanken über dieses und stellen den Patienten in den Mittelpunkt, ohne ihn falls erforderlich, in die Pflicht zu nehmen...so zumindest stelle ich mir das als Unbedarfter vor. 

Dr. Günter Gerhardt schrieb 20 Januar 2020

Brief an die Gesundheitspolitik

„Haben Sie eigentlich das große Ganze im Blick?“

„Wo ist die Vision eines wirklich guten Gesundheitswesens, das den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt?“ Diese Frage stellt der Verein Twankenhaus zum Start des Jahres 2020 in einem Offenen Brief an die Gesundheitspolitiker – und fordert diese zum Dialog auf.

Gemeinsam könne man die Vision eines guten Gesundheitswesens entwickeln und umsetzen, betont Twankenhaus.
© Andrey Popov/Fotolia.com

Das deutsche Gesundheitssystem sei ein krankes System, kritisiert der Verein, ein Zusammenschluss von Vertretern verschiedener Professionen im Gesundheitswesen: Ärztemangel, ausufernde Ökonomisierung und immer schlechtere Arbeitsbedingungen beeinträchtigten die medizinische Versorgung. Dennoch „packt die Politik nur Insellösungen an“, heißt es in dem Offenen Brief. Manchmal könne dabei noch guter Willen unterstellt werden, oft entstehe aber „der Eindruck von Unkenntnis über die eigentlichen Probleme“.

„Haben Sie eigentlich das große Ganze im Blick?“, fragt der Verein daher die Politiker. Und: „Wo ist die Vision eines wirklich guten Gesundheitswesens, das den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt?“

Eine ganze Reihe an Forderungen stellt Twankenhaus in dem Brief auf: menschliche Medizin mit Zeit für die Patienten, eine Ent-Ökonomisierung der Daseinsvorsorge, Förderung der multiprofessionellen Zusammenarbeit sowie deutlich bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen; eine zeitgemäße Aus- und Weiterbildung und schließlich eine „smarte Digitalisierung, die das Vertrauensverhältnis zwischen Patient*innen und Behandlern bewahrt“.

Der Verein werde in den kommenden Monaten regelmäßig seine Konzepte und Forderungen vorstellen. Diese seien nicht für eine Berufsgruppe entwickelt worden, sondern an den Bedürfnissen der unterschiedlichsten Gesundheitsberufe orientiert. „Gemeinsam mit uns kann es Ihnen gelingen, die Vision eines guten Gesundheitswesens zu entwickeln und umzusetzen, in dem alle Gesundheitsberufe auf Augenhöhe und gemeinsam für die bestmögliche Patientenversorgung arbeiten“, appellieren die Autoren an die Politik.

Twankenhaus

Der Verein Twankenhaus nennt sich selbst einen „next generation thinktank“ im Gesundheitswesen. Entstanden ist die Initiative im Herbst 2018 auf Twitter. Vertreten sind Pflegekräfte, Ärzte, Studierende, Kräfte aus dem Rettungsdienst, Patientenvertreter und Physiotherapeuten.

„Das Ziel unseres Thinktanks ist, auf die derzeitigen Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen“, heißt es auf der Homepage. „Denn das Arbeiten in diesem System gefährdet Patientenleben und zerstört die Gesundheit der Mitarbeiter*innen. Wir alle in unseren Berufen lieben unseren Job und brauchen keinen roten Teppich. Aber menschenwürdiges Arbeiten und Zeit für unsere Patient*innen brauchen wir alle.“

Das Twankenhaus zeichne sich durch einen „unkonventionellen Arbeitsstil“ aus, der basisdemokratisch funktioniere. „Regelmäßiger, intensiver Diskurs auf multiplen Kanälen, Telefonkonferenzen, persönliche Treffen – das Twankenhaus nutzt vielfältige Kommunikationswege, um alle Agierenden einbinden zu können. Regelmäßige Themenwochen auf Twitter binden Nicht-Mitglieder ein und wünschen und fordern aktive Mitsprache, damit die Perspektive aller Betroffenen eingebunden wird.“ Blogbeiträge von Externen und Internen auf der Homepage ergänzten die kurzen Twitter-Botschaften.

 

 

20.01.2020 15:53:16, Autor: ks

 

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