KBV Vertreter beschließen Kampagne für die 116 117
10,7 Mio Patienten wurden 2015 in den Notaufnahmen der Krankenhäuser versorgt, obwohl sie Fälle für die Praxis bzw. den vertragsärztlichen Bereitschaftsdienst gewesen wären. Im internationalen Vergleich gibt es zu viele Notfallambulanzen an Krankenhäusern. Diese hohe Zahl an Ambulanzen führt absolut betrachtet seit 2009 zu einer Steigerung von 5% jährlich an stationären Aufnahmen ohne ärztliche Einweisung.
Notaufnahmen sind Staubsauger für unbelegte Betten, das muss aufhören!
Deutsche Krankenhaus Gesellschaft (DKG) wirft uns vor, die Krankenhäuser müssten in der Notfallversorgung unsere Arbeit erledigen, was schon deshalb nicht stimmen kann, weil den Krankenhäusern die FÄ fehlen. Viele Krankenhäuser arbeiten mit ermächtigten Ärzten, also stabilisieren Vertragsärzte die stationäre Versorgung, und nicht umgekehrt.
Am 30.3.2017 machen die KBV und KVen deshalb 2 bahnbrechende Vorschläge für eine bessere Patientensteuerung:
1. Der Patient kann rund um die Uhr die 116 117 wählen. Fachkundiges Personal entscheidet am Telefon, wo der Patient am besten behandelt wird.
2. Eine Abklärung vor Ort beim Krankenhaus in einer Bereitschaftspraxis oder Portalpraxis , die von der KV eingerichtet und betrieben wird.
Für beide Wege, die Patienten in die richtige und für sie beste Struktur zu lotsen, muss der Gesetzgeber die Möglichkeiten schaffen, dass KVen ihre Dienste 24 Stunden anbieten können.