Wir können auch stationär

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  • Letzter Beitrag 08 April 2018
Dr. Günter Gerhardt schrieb 12 August 2017

Die sektorenübergreifende Versorgung kann keine Einbahnstraße sein, die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) befahren wird, indem sie Modelle erarbeitet, wie Krankenhäuser den ambulanten Bereich übernehmen könnten bzw. die Politik über die Öffnung der Krankenhäuser nachdenkt.

Wie das zu verhindern ist, hatte die ehemalige stellvertretende Vorsitzende der KBV Regina Feldmann 2016 bereits klar formuliert: "Erst wenn wir klare Versorgungspfade anbieten können, hört die Politik auf, über die Öffnung der Krankenhäuser nachzudenken". Es ist mehr als zu begrüßen, dass VV und Vorstand der KBV im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 versuchen, an den stationören Sektor verlorenes Terrain wieder zurückzugewinnen.

Hier sind alle Kolleginnen und Kollegen im niedergelassenen Bereich aufgefordert, diese Versorgungspfade anzubieten. Jeder von uns versucht Praxis- Organisations und Marketing Modelle zu kreieren, alles sehr lobenswert, nur darf dabei die Wettbewerbsfähigkeit aller ambulant Tätigen nicht vergessen werden. Wenn wir die nicht verbessern, nutzt auch die beste Idee eines Einzelkämpfers nichts. Beispiele: 1. Es kann nicht sein, dass wir im ambulanten Bereich Termine anbieten mit Wartezeiten von bis zu 6 Monaten (vor lauter Verzweiflung weist der HA seinen Patienten ins Krankenhaus ein). 2. Die Vertretungen müssen besser, sprich für den Patienten verlässlicher, geregelt werden. So kann der Verweis auf die Bereitschaftsdienstzentrale (BDZ) nur erfolgen, wenn diese auch besetzt ist (Texte auf dem Anrufbeantworter überprüfen!), 3. Der Verweis an die Klinik...sorry, aber das geht gar nicht! 4. Wir sind alle froh, dass es die BDZ gibt, aber irgendwann ist auch mal genug. Jede Nacht, am Mittwoch Nachmittag, an WE und Feiertagen...alles o.k., aber muss es als noch mehr werden? Das ist dann kein Sicherstellungsauftrag mehr, für den unsere Kollegen so ca. ab 1900 hart gekämpft haben. Und wie schon gesagt, wir dürfen uns dann nicht wundern, wenn die Politik über andere Modelle nachdenkt. Dieses Nachdenken ist unsere Aufgabe: WIR KÖNNEN AUCH STATIONÄR! (s. angehängte Datei)

Lesen Sie das Beispiel Balve in NRW, wo aus einem Kr'haus ein Gesundheitscampus geworden ist.

Im Saarland in Wadern könnte sich nach dem Schließen des St. Elisabeth Krankenhauses etwas Ähnliches ereignen.

 

Dr. Günter Gerhardt schrieb 08 April 2018

2009 habe ich zusammen mit meinen Mitarbeitern der KV RLP - nach Vorarbeit von Dr. Alois Knoth (Vorstandsmitglied ab 2005 im ersten Vorstand der KV RLP nach der Fusion der 4 KVen Mainz, Koblenz, Neustadt und Trier) - ein  " Konzept über eine bedarfsgerechte Versorgungsstruktur mit sektorenübergreifenden Kooperationsformen auf der Grundlage des Kollektivvertrages" zu Papier gebracht (s. angehängte Datei)

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