Plündern Krankenhaus-Notfall-Ambulanzen den KV-Honorartopf?

  • 962 Aufrufe
  • Letzter Beitrag 20 Februar 2017
Dr. Günter Gerhardt schrieb 22 März 2016

Das Problem, wo die ambulante Versorgung der Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten stattfindet, muss von uns  gelöst werden. Ansonsten droht eine Plünderung des KV-Honorartopfes. Das Triage-System des Ärztenetzes Ingolstadt GOIN (Gesundheitsorganisation Ingolstadt) ist das Vielversprechendste, was in letzter Zeit so auf den Markt kam. Für die Inanspruchnahme der Klinikambulanzen während der Praxisöffnungszeiten könnte eine Notfallgebühr (Vorschlag der KV Schleswig-Holstein) eine Lösung sein: Zum 1.4.2017 werden Erschwernis-Zuschläge und eine Pauschale eingeführt für Patienten, die in der Notaufnahme des Krankenhauses nichts zu suchen haben = Abklärungspauschale (4,74 Euro) erhält die Klinik, die die Patienten in die reguläre vertragsärztliche Versorgung verweist.  

Soll die Notfallbehandlung im Krankenhaus während der Sprechstundenzeiten geprüft werden? Klares JA, werden diese Leistungen doch aus unserem Honorartopf bezahlt. Das wissen übrigens die stationären Kolleginnen und Kollegen in der Regel nicht. Damit hier kein innerärztlicher Konflikt entsteht, den wir uns politisch nicht leisten können, sind auf beiden Seiten noch Hausaufgaben zu machen.
So kann es auf Seiten der Niedergelassenen beispielsweise nicht sein, dass auf unseren Anrufbeantwortern ein Text ungefähr so erscheint: Wenden Sie sich an das nächst erreichbare Krankenhaus, oder Die Praxis ist geschlossen, bitte wenden Sie sich an die ärztliche Bereitschaftspraxis. Diesen Text hören die Patienten ab beispielsweise 14 Uhr, die BDZ öffnet aber erst um 19 Uhr. So werden die Patienten natürlich in die Krankenhäuser getrieben. 

Die Mitteilungen auf den Anrufbeantwortern müssen stimmen und zeitlich (vom Anrufer = Patient!) umsetzbar sein.

Sortieren nach: Standard | Neueste | Stimmen
Dr. Günter Gerhardt schrieb 31 Januar 2017

Das Triage-System des  Ärztenetzes Ingolstadt GOIN ist für mich der vielversprechendste Lösungsvorschlag des Problems, damit die ganz normale Versorgung der Patienten außerhlb der Praxisöffnungszeiten eben nicht in den Notfallambulanzen der Kliniken stattfindet. Die Versorgung der NICHT-NOTFALL-PATIENTEN während der Praxisöffnungszeiten könnte von einem solchen Triage-System auch geleistet werden, und eine Abklärung, ob es sich um einen normalen Fall oder Notfall handelt, ebenfalls.

Dr. Günter Gerhardt schrieb 20 Februar 2017

Auch wenn die Politik versucht gegenzusteuern, kommen doch immer mehr Patienten in die Notaufnahme. Lösungen könnten eine Verbesserung von Sektorenvernetzung und Patientensteuerung sein,

Grundvoraussetzung: die bessere Vernetzung der Sektoren Rettungsdienst, KV BDZ und Klinik Notaufnahmen.

Close