Von unserer LÄK RLP hört und liest man in den Tagen und Wochen der Coronakrise nur sehr wenig. Am 27.03.2020 ist zumindest ein Statement unseres Präsidenten Dr. Günther Matheis auf der Startseite der Homepage. Darin schreibt er u.a.: "Unserer Meinung nach macht es auch keinen Sinn, wenn sich ständig verschiedene Stimmen zum Thema äußern. Wir verzichten daher auf eine eigene Informatiosherausgabe und verweisen auf die Auskünfte unseres Gesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts.
Am 7.4.2020 meldet sich der Hauptgeschäftsführer der LÄK Herr Dr. Jürgen Hoffart zu Wort mit einem sehr wichtigen Thema (s.u.): Ärztekammer wünscht sich Zahlen zu infizierten Kollegen.
Ärztekammer wünscht sich Zahlen zu infizierten Kollegen
Die rheinland-pfälzische Landesärztekammer hat sich eine genaue Erfassung von mit Sars-CoV-2 infizierten Ärzten gewünscht. Derzeit lägen nur Schätzungen vor, aber auch für ein schnelles Reagieren bei dringendem Bedarf an Ersatzpersonal in Praxen oder Krankenhäusern brauche es exaktere Informationen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Jürgen Hoffart, am Dienstag. Er wolle das nicht als Kritik an der Politik verstehen, es sei lediglich ein Vorschlag. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.
Auf Wunsch des Landes Rheinland-Pfalz habe die Kammer abgefragt, ob pensionierte Ärzte oder Ärzte in Elternzeit bereit wären, in der Corona-Krise mitzuhelfen. Es seien zahlreiche Rückmeldungen gekommen. Wenn nun genaue Zahlen dazu vorlägen, wo Kollegen krank oder in Quarantäne seien, könne schneller ein solcher Freiwilliger vermittelt werden und einspringen. Es gehe nicht um eine personalisierte Datenbank. Die in Krankenhäusern infizierten oder erkrankten Kollegen sollten vielmehr anonymisiert erfasst werden. In anderen Bundesländern gebe es etwa zu Fällen bei niedergelassenen Ärzten genauere Zahlen als in Rheinland-Pfalz, sagte Hoffart.
Freiwillig einspringende Ärzte im Ruhestand gehörten zwar selbst zur Risikogruppe. Sie könnten aber beispielsweise in Gesundheitsbehörden mithelfen. Auch gebe es derzeit vergleichsweise viele Verbrennungen von Toten in Krematorien; davor sei eine zweite Leichenschau nötig. Auch die könnten solche Kollegen übernehmen und so Ärzte für andere Aufgaben entlasten.
Bundesärztekammer-Präsident Reinhardt will, dass Covid-19 bei bleibenden Schäden für Ärzte als Berufskrankheit anerkannt wird. Nach Ostern soll eine europäische Tracking-App zur Eindämmung der Sars-CoV-2-Epidemie zur Verfügung stehen. Und in den USA sind an einem Tag fast 2.000 mit dem Virus infizierte Menschen gestorben. Die Corona-Lage am Mittwoch.