Deutsche finden Jamaika plötzlich besser als die große Koalition
Die sogenannte Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen ist im Ansehen der Deutschen deutlich gestiegen. In einer ARD-Umfrage vom Institut InfratestDimap am Tag nach der Wahl finden 57 Prozent der Befragten die Koalition gut oder sogar sehr gut. Das ist im Vergleich zur Infratest-Umfrage vom Wahltag ein Anstieg von 34 Prozentpunkten.
Gleichzeitig sinkt bei den Deutschen die Zustimmung zur großen Koalition. Die vom sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten Martin Schulz ausgeschlossene Variante aus Union und SPD finden nur noch 31 Prozent gut oder sehr gut - ein Minus von acht Prozent.
Einer Minderheitsregierung der Union können die Befragten auch wenig abgewinnen. Gerade mal 26 Prozent sprechen sich dafür aus.
Jamaika ohne CSU nicht möglich
Bei einer Jamaika-Koalition auf Bundesebene handelt es sich genau genommen nicht um ein Dreier-, sondern um ein Vierer-Bündnis. Zwar wären nur drei Fraktionen daran beteiligt, weil CDU und CSU eine Fraktionsgemeinschaft bilden. Es müssen aber vier Parteien miteinander verhandeln: CDU, CSU, FDP und Grüne.
Die CSU stimmte am 25.09.2017dafür, die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU aufrecht zu erhalten. Ohne die Abgeordneten aus Bayern wäre Jamaika auch gar nicht möglich. CDU, Grüne und FDP kommen zusammen nur auf 347 Sitze im neuen Bundestag. Die absolute Mehrheit liegt bei 355 Sitzen.