Prof. Norbert Pfeifer, Vorstandschef der Unimedizin, über Verluste bei den Ambulanzen:
Das Problematische ist, dass die Patienten nicht nur wegen schwerer gesundheitlicher Sorgen vorstellig werden, sondern oft auch wegen harmloser Beschwerden, die heim HA oder in den Nachtstunden beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst besser aufgehoben wären. Das sorgt nicht nur für stundenlange Wartezeiten, sondern auch für ein gewaltiges Minus. 20 € erhält die Unimedizin pro Patient, bleibt dabei auf mindestens 90 € sitzen. Weitergehende Untersuchungen sind da noch nicht enthalten und ebenso wenig die Kosten für die gewaltige Infrastruktur, die das Klinikum vorhalten muss. Mit rund 3,4 Millionen € trägt die Notaufnahme zu den Verlusten bei.
Nachdem es auch mit mehrfachen Aufklärungskampagnen nicht gelungen war, die Ströme in Richtung des Bereitschaftsdienstes zu lenken, soll ab Mitte 2018 ein neues Konzept helfen.
Die zweite massive Unterfinanzierung besteht bei den 19 Ambulanzen der Uniklinik. Die Kostenerstattung ist dort auf 83 000 Patienten gedeckelt, tatsächlich haben 2016 aber 94 300 Patienten die Ambulanzen aufgesucht. Und für diese 11 300 erhält die Unimedizin keinen einzigen Cent.
Dazu kommt, dass die Unimedizin für die 83 000 Fälle je nur 102 € erhält, wobei die Behandlungen oft erheblich mehr kosten.
Interessant auch der Kommentar von Michael Bermeitinger "...muss man sich eingestehen, dass ein Krankenhaus der Maximalversorgung Verluste produziert. Und die sollten wir uns leisten."