Die GKV (Gesetzliche Krankenversicherung) hat ein zentrales Konzept entwickelt, das in Niedersachsen zu einem Ausschluss von rund 60% der Krankenhäuser aus der neu definierten Notfallversorgung führen würde.
Bundesärztekammer und Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) liegen im Clinch um die Zukunft der stationären Notfallversorgung. BÄK Präsident Montgomery bittet GBA Chef Hecken um Aufschub, spricht von "Scheinlösungen" und "unausgegorenen Konzepten". Hecken weist Ansinnen zurück, bezeichnet es "mehr als kühn" von "unausgegorenen Konzepten" nach 2 Jahren Beratungszeit zu sprechen. Vertrags- und Krankenhausärzte seien sich einig, dass integrierte Notfallzentren in Kliniken die Bereitschaftspraxen ersetzen würden.
Ich kann mir da nur verwundert die Augen reiben. Haben wir dann zukünftig integrierte Notfallpraxen, Portalpraxen, Bereitschaftsdienstpraxen? Und den gemeinsamen Tresen gibt es ja auch noch. Eine Lenkung der Patientenströme erscheint da schier unmöglich. Wenn aiso ein Krankenhaus nicht die Bedingungen erfüllt, ein integriertes Notfallzentrum vorzuhalten, dann wird dieses Krankenhaus dann zukünftig geschlossen und die am Krankenhaus angesiedelte Bereitschaftspraxis auch? Das würde ich als Verschlimmbesserung bezeichnen.
Besser wäre da doch der Ausbau praxisklinischer Strukturen als ein Ersatzmodell für zu kleine, unwirtschaftliche und nicht mehr leistungsfähige Krankenhäuser. Dies insbesondere in ländlichen Regionen- und in der Hand niedergelassener Ärzte. Und die Bereitschaftspraxis könnte dort bleiben.
Eine schnelle Lösung wird es nicht geben, meint Wolfgang van den Bergh von der Ärzte Zeitung. Mit Recht fragt er "Muss jetzt wieder die Politik ran?