In 147 Kliniken in Deutschland arbeiten PJler zum Nulltarif. Auffallend sind auch große regionale Unterschiede bei der Vergütung.
735 Euro fordert der Hartmannbund als flächendeckende Vergütung: Chapeau lieber HB
Wehrt Euch liebe Kolleginnen und Kollegen indem Ihr an diesen 147 Krankenhäusern erst gar nicht anheuert, oder wenn Ihr schon dort arbeitet, dann macht mithilfe von social media auf diese Umstände in diesem Kr'haus aufmerksam. Die Bevölkerung steht hinter Euch, hat sie doch längst begriffen, dass sie Euch dringend braucht.
Der Kommentar dazu in der ÄZ ist ja gut gemeint, aber so kann man ihn nicht stehen lassen.
Kein Gehalt im PJ - für Generationen von Ärzten (wieviele Jahre sind das?) war das ein allgemein akzeptierter Zustand.
Historie: Mezinalassistenten (MA) gab es bis Mitte/ Ende der 70er Jahre (1970 abgeschafft, galt aber noch für Alle, die vor der Approbationsordnung mit dem Studium begonnen hatten). Die erst 2-, später 1- jährige Pflichtausbildung musste an einer dafür zugelassenen Einrichtung durchlaufen werden.. Chirurgie und Innere Medizin waren obligat. Ich war MA an einem kleinen, aber feinen, Krankenhaus (erster Nachtdienst nach ca. 4 Wochen Einarbeitungszeit) und freute mich über ein Monatsgehalt mit Nachtdiensten von ca. 4.500 DM.
Und wenn eine Kollegin sagt "Wir haben keinen Pfennig (im PJ) bekommen, das war halt so, da hat auch keiner gemeckert", dann ist das zumindest mal keine Motivation sich zu wehren. Medizinstudenten in Mainz haben sich in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends mit den Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Rundfunk, TV, social media gab es noch nicht) erfolgreich gewehrt und für ein bezahltes PJ gekämpft. Ein Hauptargument war damals, dass viele Sudentinnen und Studenten im PJ nicht mehr ihren Unterhalt in einem Job verdienen konnten, womit sie bis zum PJ ihr ganzes Studium finanziert hatten.