Unsere KV RLP hat sich mit einem "Dringender Aufruf an alle Vertragsärztinnen und Vertragsärzte" an uns gewand. Das muss ausdrüchlich begrüßt werden. Wir stellen damit unsere weltweit einmalige schlagfähige Organisationsstruktur unter Beweis, die wir gerade jetzt unter dem Einfluss des Corona-Virus dringend benötigen.
Wir sind der erste und einzige Schutzwall für die Krankenhäuser. Bittelesen Sie unten "Strukturieren Sie Ihre Praxen um!"
Von Krankenkassen und unserem heißgeliebten MDK hören wir derzeit wenig bis nichts. Wenn das alles hoffentlich bald rum ist, machen sie uns das Leben wieder schwer. Wir sollten das nicht vergessen. Bitte lesen Sie auch den Beitrag "Normalität nach Corona? So wie es war, wird es nie wieder werden."
Mit einem Appell hat sich Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), an die niedergelassenen Ärzte gewandt. „Strukturieren Sie Ihre Praxen um“, sagte er beim täglichen Pressebriefing. Die Ärzte müssten in der Lage sein, am Coronavirus erkrankte Patienten zu isolieren, außerdem sollten sie sich gemeinsam mit ihren Nachbarpraxen „organisieren“.
Doch nicht nur Niedergelassene, auch die Kliniken müssten sich umstrukturieren. Denkbar ist es laut Wieler, einzelne Kliniken allein für Covid-19-Patienten zu nutzen. Außerdem müssten dringend die Beatmungs- und Intensivkapazitäten erhöht werden: „Verdoppeln Sie sie mindestens“, so der RKI-Präsident. Die Bevölkerung rief er erneut dazu auf, Abstand zu anderen Menschen zu halten, um insbesondere chronisch Kranke und Ältere zu schützen. „Wir brauchen Vernunft und Solidarität.“
Sollte man sämtliche Maßnahmen nicht einhalten und Kontakte nicht wirksam und nachhaltig reduzieren, könnten es „in zwei Monaten bis zu 10 Millionen Infizierte sein“, betonte er die Relevanz. Dennoch sei die Pandemie in Deutschland früh erkannt und Maßnahmen eingeleitet worden, in zwei Wochen werde man sehen, ob diese helfen und ob man sie erneut anpassen müsse. „Pandemien verlaufen in Wellen“, demnach sei es möglich, dass sich die Verbreitung des Virus auf rund zwei Jahre streckt.
Zu den RKI-Fallzahlen, die nun immer um Mitternacht aktualisiert werden: Das Institut verzeichnet weltweit rund 181.000, in Europa rund 64.000 und in Deutschland genau 8.198 Fälle. In Deutschland sind darüber hinaus 13 Menschen gestorben. Deutschlandweit kommen 9,9 Infizierte auf 100.000 Menschen. Dabei unterscheidet sich die Inzidenz regional stark: In Hamburg liegt sie bei 19,4 und in Thüringen bei 3,5 Fällen auf 100.000.