Spezialisierte geriatrische Diagnostik: Wer darf abrechnen?

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  • Letzter Beitrag 11 Mai 2016
Dr. Günter Gerhardt schrieb 09 Mai 2016

4.5.2016 Für die spezialisierte geriatrische Diagnostik sollten Ärzte frühzeitig eine Genehmigung bei ihrer KV beantragen. Die Anforderungen regelt eine Qualitätssicherungsvereinbarung, die mit Start der neuen Leistung am 1.7.2016 in Kraft tritt.Wesentliche Punkte fasst die KBV in einer Praxisinformation (KBV2GO!) zusammen.

FÄ für Innere, Allgemeinmedizin oder Physikalische und Rehabibilitative Medizin ohne Schwerpunkt- oder Zusatzbezeichnung "Geriatrie" erhalten eine Genehmigung, wenn sie Folgendes nachweisen:

- Behandlung von 100 Patienten im Jahr vor der Antragstellung, die

  • 70 Jahre oder älter sind
  • und mindestens 2 der folgenden geriatrischen Symptome aufweisen oder mindestens ein geriatrisches Syndrom und eine Pflegestufe nach § 15 SGB XI haben:        a. multifaktoriell bedingte Mobilitätsstörung einschließlich Fallneigung und Altersschwindel   b. komplexe Beeinträchtigung kognitiver, emotionaler oder verhaltensbezogener Art  c. Frailty-Syndrom (Kombinationen von unbeabsichtigtem Gweichtsverlust, körperlicher und/oder geistiger Erschöpfung, muskulärer Schwäche, verringerter Ganggeschwindigkeit und verminderter körperlicher Aktivität) d. Dysphagie  e. Inkontinenz(en)   f. Therapierefraktäres chronisches Schmerzsyndrom.

- eine besondere geriatrische Qualifikation mit 160 Stunden Umfang
- sowie 5 Jahre vertragsärztliche Berufserfahrung
- und eine 12monatige Tätigkeit in einer medizinisch-geriatrischen Einrichtung unter Anleitung eines Geriaters oder Arztes, der die fachlichen Genehmigungsvoraussetzungen erfüllt, wobei statt 12 auch 6 Monateausreichen, wenn sich der Antragsteller verpflichtet, die restliche Zeit in den 4 Jahren nach dem Genehmigungserhalt zu absolviern.

Mehr Infos auf der App KBV2GO!

So, Feuer frei, was sagen Sie dazu?

Chuck Norris schrieb 11 Mai 2016

Vielleicht sollte man mal die Weiterbildung Allgemeinmedizin derart gestalten, dass die Behandlung von geriatrischen Patienten nach 5 Jahren qualifiziert erfolgt. Jeder Baustein, der in der Allgemeinmedizin die Basis und Grundlage bildet für die tägliche Arbeit wird umständlich rausgebrochen und es werden zunehmend neuere Zusatzbezeichnungen kreiert. Palliativmedizin, Geriatrie, demnächst vielleicht noch Impfen & Vorsorge. Peinlich, dass in einem Land mit praxisfernem Studium nun auch noch die Weiterbildung ausgehölt und demontiert wird. Zentrum für Inkompetenz könnte man diese Form der Weiterbildung auch nennen, wenn da nichts bei raus kommt am Ende und für alles nochmal nachgearbeitet werden kann...Super Ausblick auch vor dem Hintergrund des Ärztemangels, das ganze System immer unattraktiver und umständlicher zu gestalten und den Nachwuchs gleichzeitig immer inkompetenter auszubilden...

Hier versagen simultan alle beteiligten Organisationen in meinen Augen.

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