Telemedizin klingt wie die Teletubbies aus der BBC Ende der 90iger Jahre des letzten Jahrtausends - es mutet fast anachronistisch an, ähnlich der ersten Mobilfunktelefone in Größe und Form von Backsteinen.
Deshalb beschreibe ich das web 2.0 in der Medizin lieber als 'Internetmedizin'.
Alt und jung, gerade auch die sog. BestAgers, nutzen mittlerweile mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones, aber auch noch den klassischen Laptop für nahezu jeden Lebensbereich. Insbesondere soziale Kontakte werden über social communities gepflegt. Ob man das gut findet oder nicht - es ist der Zeitgeist und die Welt wird sich verändern.
Auch in der Medizin wird das kommen. Nach Umfragen möchten über 50 % der Patienten mit Ihrem Arzt online kommunizieren. Und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Bei Bestandspatienten, die regelmässig auch in der sog. Präsenzsprechstunde, also im klassischen Sinne im realen Sprechzimmer ihres Arztes sitzen, können verschiedene Kontakte, die keinem unmittelbaren Arzt-Patienten-Kontakt bedürfen, auch schriftlich online stattfinden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Arzt kann zeit- und ortsunabhängig dann die Fragen beantworten, wenn er dafür Zeit hat. Der Patient spart sich Wege und Wartezeiten in der Praxis oder eine Ansteckung im virenverseuchten Sprechzimmer wenn er beispielsweise nur eine Frage zu seinen Blutdruckmedikamenten mit dem vertrauten Arzt besprechen möchte.
Wenn dies dann noch absolut datensicher in einem gesicherten Online-Sprechzimmer passiert und eben nicht über E-Mail ('Postkarte') oder die gängigen social networks, dann ist es ein absoluter Nutzen, eine win-win-Situation, für Arzt und Patient.
Wenn Sie jetzt sagen, ich habe sowieso schon zu viel zu tun in Zeiten der ungesteuerten Inanspruchnahme im pauschalisierten System, dann ist das verstehbar. Deshalb funktioniert eine Online-Sprechstunde nur, wenn der Arzt diese zusätzliche Leistung (die ihn langfristig sogar stark entlasten kann!) auch vergütet bekommt.
Und hier setzt das Online-Sprechzimmer meinarztdirekt.de an: Die Patienten bezahlen für diese freiwillig in Anspruch genommene Leistung nach GOÄ 1 oder 3 (je nach Zeitaufwand mit entsprechendem Faktor von 1,0 bis 3,5) eine gewisse Summe. Sie als Arzt geben diese Summe nach Abschluss der Online-Konsultation vor und die Patienten bezahlen mit einem gängigen Online-Bezahlsystem. Privatpatienten erhalten online über ihren Account eine Rechnung, die sie zur Erstattung einreichen können. Für GKV-Patienten ist es noch eine IGELeistung. Aus meiner Erfahrung sind diese aber gerne bereit für diesen Mehrwert eine faire Vergütung zu zahlen.
Die Anmeldung bei www.meinarztdirekt.de ist sehr einfach, übersichtlich und selbsterklärend.
Wenn wir warten, werden es andere für uns regeln. Aus nunmehr 14 Jahren Niederlassung ist mein persönliches Fazit: Bisher war es selten gut für uns Niedergelassene, wenn praxisfremde Nichtärzte und selbsternannte Experten Eingriffe in unseren Praxisalltag vornehmen!