Einerseits bezeichnet Herr Spahn uns Niedergelasene als den Schutzwall der Kliniken vor zu vielen Coronapatienten, andererseits hat in Bremen die Landesregierung die Verteilung der Masken und Schutzkleidung übernommen, zum Nachteil der Niedergelassenen.
Verteilung des Schutzmaterials zum Nachteil der Niedergelassenen
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- Letzter Beitrag 07 April 2020
Verteilung von Schutzkleidung
Bremens KV-Chef ärgert sich über Alleingang des Landes
In Bremen sei Schutzmaterial für die niedergelassenen Ärzte immer noch nicht ausreichend vorhanden, kritisiert KV-Chef Dr. Jörg Hermann in einem Offenen Brief an seine Kollegen. Und ärgert sich in diesem Zusammenhang über eine einsame Entscheidung des Landes.
Die KV Bremen habe in den vergangenen Wochen Lieferungen von Schutzausrüstung aus den Bundesbeständen erhalten –allerdings nur „in homöopathischen Dosen“, berichtet Hermann. Und nennt eine Zahl: lediglich rund 60.000 einfache OP-Masken seien angekommen. „Wenn Sie da halbwegs gerecht verteilen wollen, wissen Sie, dass die KV dabei nur schlecht aussehen kann“, kommentiert der KV-Chef. Dennoch habe die Körperschaft die Verteilung in der vergangenen und in dieser Woche organisiert. „Priorisierung und Rationierung sind die Vokabeln der Stunde. Sie müssen das nicht gut finden, aber vielleicht adressieren Sie Ihren Ärger nicht an die KV, sondern an die Politik“, schreibt Hermann an die niedergelassenen Ärzte in der Hansestadt.
Und er nennt noch einen weiteren Grund, warum wahrscheinlich nicht in jeder Praxis ausreichend Material angekommen sei: „Seit dem 27. März bekommen wir nichts mehr. Das Land Bremen hat ohne Rücksprache mit uns entschieden, die Verteilung von Schutzmitteln vom Bundesbeschaffungsamt an sich zu ziehen und die Auslieferung an die KV Bremen gestoppt.“ Nun könnte man wohlwollend meinen, schreibt Hermann, dass endlich die Politik die Verantwortung übernommen und die Ausstattung der Praxen mit Schutzmitteln zur Chefsache erklärt habe. „Man könnte es auch ganz anders sehen. Ich überlasse Ihnen die Interpretation“, so der KV-Vorsitzende. Weiter berichtet er: „Faktisch haben wir gestern (!) die Aufforderung erhalten, eine dritte (!) für die Niedergelassenen vorgesehene Tranche abzuholen(!) und zu verteilen(!). Wo sind die ersten beiden Tranchen? Wer sieht hier was vor? Warum das Timelag von fast Wochen? Wer bestimmt, wer was bekommt? Die einsame Entscheidung des Landes ist vor allem eins – zum Nachteil der Niedergelassenen. Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass die Politik die Größe hat, diesen Fehler zu korrigieren.“
Gesundheitssenatorin spricht von „gerechter Verteilung“
Bremens KV-Chef nimmt den Brief aber auch zum Anlass, um sich bei seinen Kollegen zu bedanken: „Ich bin sehr stolz, wenn ich sehe, wie die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Bremen und Bremerhaven diese außergewöhnliche Krise angenommen haben und sie meistern. Der überwiegende Teil der Kollegen und ihre Praxisteams stellen sich mit aller Kraft der Pandemie entgegen. Sie finden kreative Lösungen, organisieren Verbünde, sprechen Vertretungen ab.“ Dafür, so schreibt Hermann, „möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken: Herzlichen Dank für Ihre Arbeit!“
Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) begründet das Vorgehen auf änd-Anfrage so: „In Bremen bekommen wir nicht nur die Lieferungen über den Bund, sondern auch Lieferungen aus eigenen Bestellungen. Durch die zentrale Verteilung durch uns auch an die KV in Bremen, ergibt sich die Möglichkeit einer gerechten Verteilung und auch der Sicherstellung, dass die niedergelassenen Ärzt*innen einen Teil der von uns individuell bestellten persönlichen Schutzausrüstung bekommen können.“
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